Ob morgens zum Frühstück, zum Entspannen bei einem guten Buch oder zum Abschalten nach einem langen Tag: eine Tasse Tee ist wie eine kleine Auszeit im Alltag. In Japan hat Tee einen besonders hohen Stellenwert. Schon vor über tausend Jahren fand dort die erste Teezeremonie statt.
Von der richtigen Teesorte bis zu den eingespielten, geregelten Abläufen – bei einer traditionell japanischen Teezeremonie muss vieles beachtet werden. Wir haben einen Blick auf die lange Tee-Tradition in Japan geworfen und verraten dir zum Schluss noch drei leckere Rezepte für etwas Abwechslung in der eigenen Teetasse.
Die japanische Teezeremonie
Tradition mit langer Historie
In Japan reicht die Tradition des Teetrinkens bis ins 8. Jahrhundert zurück, als buddhistische Mönche diesen aus China mitbrachten – doch anfangs wurde Tee fast nur zu medizinischen Zwecken getrunken. Erst einige Zeit später wurde das Teetrinken immer beliebter und schließlich legte der buddhistische Zen-Meister Musō Soseki erste Regeln für eine Teezeremonie fest. Das Ritual sollte schon damals für Gelassenheit, Ruhe und innere Einkehr sorgen und basiert auf vier Prinzipien:
- Respekt gegenüber dem Gastgeber sowie den Gästen und den Utensilien
- Harmonie zur Natur, zu den Teilnehmern
- Stille, um Gelassenheit und innere Ruhe zu erreichen
- Reinheit für eine spirituelle innere Reinigung
Um selber mal eine traditionell japanische Teezeremonie mitzuerleben, musst du übrigens nicht bis nach Japan reisen! Auch in Deutschland gibt es viele Teemeister, bei denen du eine Teezeremonie buchen kannst:
Ablauf einer japanischen Teezeremonie
Abwarten und Teetrinken
Stattfinden tut eine japanische Teezeremonie traditionell in einem Teehaus, das von einem japanischen Garten umgeben ist. Dort führt ein Pfad, der sogenannte Roji (路地), die Gäste durch den Garten zum Teehaus. Die Räume sind immer sehr schlicht eingerichtet, um den Fokus auf den Tee und der Erfahrung zu lenken. Tatami Matten sind zum Knien der Gäste da und an einer Kochstelle wird der Tee für alle anwesenden zubereitet.
Während der gesamten Zeremonie, die schon mal mehrere Stunden dauern kann, herrscht übrigens Stille, damit jeder einzelne Gast sich komplett auf seine innere Ruhe konzentrieren kann.
- Als Erstes läuft man über den Roji, den Gartenpfad, um den Alltag hinter sich zu lassen.
- Bevor man das Teehaus betritt, soll man die Schuhe ausziehen, sich gründlich die Hände waschen und den Mund ausspülen. In das Teehaus gelangt man als Gast übrigens durch einen Kriechgang, um Gleichheit und Demut zu demonstrieren.
- Im Teeraum werden den Gästen dann leichte Speisen, sogenannte Kaiseki (懐石), serviert – beispielsweise besonders kunstvoll angerichtetes Sashimi Sushi!
- Bevor die Teezeremonie nun richtig losgeht, werden vom Teemeister alle Utensilien, wie ein Bambuslöffel und die Teeschalen, mit einem Seidentuch gereinigt.
- Als Nächstes wird der Grüntee zubereitet. Dazu wird traditionell Matcha verwendet, der in Japan aufgrund seiner positiven Wirkung auf Körper und Seele bekannt ist. Dieser wird mit heißem Wasser aufgegossen und mit einem traditionellen Besen schaumig geschlagen.
- Anschließend nimmt der erste Gast mit einer Verbeugung die Teeschale an und trinkt drei Schlücke davon. Bevor der nächste Gast dran ist, wird die Schale vorher erneut vom Gastgeber gereinigt.
- Beendet wird die Zeremonie mit der Reinigung der Teeschale und einer Verbeugung des Teemeisters.
Falls dir für deine Teezeremonie noch das passende Sushi fehlt, kannst du dir ganz einfach eine EAT HAPPY Sushi-Platte vorbestellen.
Leckere Teesorten selber mischen
Wie du siehst, gibt es bei einer klassisch japanischen Teezeremonie viele Regeln und Abläufe zu befolgen. Bei deinem eigenen Tee-Moment zu Hause musst du natürlich nicht so streng sein. Aber wir nehmen uns dennoch gerne ein Beispiel daran und lassen uns beim Teetrinken etwas mehr Zeit, um die Seele baumeln zu lassen. Mit diesen leckeren Teesorten klappt das besonders gut!
Auch wenn bei Teezeremonien traditionell gemahlener Grüntee getrunken wird, gibt es natürlich viele verschiedene Teesorten für den eigenen kleinen Entspannungsmoment – von würzigen Kräutern bis hin zu fruchtigen Varianten. Um dir eine eigene Teemischung zusammenzustellen, solltest du am besten hochwertigen, losen Tee kaufen, den du in Tee-Geschäften oder Onlineshops findest. Natürlich kannst du die passenden Kräuter oder Früchte für deinen Tee auch selber trocknen.
Holunder-Salbei
Perfekt für kalte Wintertage! Jeweils 1 Teil getrockneter Salbei, Zitronenmelisse, Holunderblüten und Brombeerblätter mischen. Wer keinen getrockneten Salbei oder Zitronenmelisse zu Hause hat, kann auch frische Kräuter nutzen! Für eine Tasse etwa einen gehäuften EL mit heißem Wasser aufgießen und für ca. 5 Minuten ziehen lassen. Mit einem Schuss Honig süßen und die pure Entspannung genießen.
Weitere Tee-Ideen
Chai Classic – lecker würzig!
Kardamom, Fenchelsamen, Nelken, Anis und Zimt in einem Mörser zerstoßen und vorsichtig in einem Topf erhitzen. Sobald die Gewürze anfangen zu duften, etwa 200 ml kaltes Wasser und 200 ml Milch dazu gießen. Bei mittlerer Hitze für 10 Minuten köcheln lassen. Dann einen EL Schwarztee einstreuen und das Ganze nochmal für 2 Minuten köcheln lassen. Nach Geschmack mit braunem Zucker süßen. Den Tee durch ein Sieb gießen und genießen!
Sweet Mint – süßlich-erfrischend!
1-2 getrocknete Aprikosen in Würfel schneiden. Eine Bio-Zitrone heiß waschen und danach vier Scheiben abschneiden. Frische Minze unter kaltem Wasser waschen. Danach alle Zutaten auf zwei Tassen verteilen und mit heißem (nicht kochenden!) Wasser übergießen und für etwa 15 Minuten ziehen lassen. Je nach Geschmack mit 1 bis 2 TL braunen Zucker süßen.
Einfach nur Tee ist dir zu langweilig? Kein Problem, hier verraten wir dir, was du aus dem knallig-grünen Matcha-Pulver noch so zaubern kannst: 3 Rezepte – Trendgetränk Matcha